PMS

Gyn-Depesche 1/2020

Zusammenhang zwischen PMS und veränderter Cortisolaufwachreaktion

Bei 20 bis 30 % der Frauen zeigen sich in der ersten bis zweiten Woche vor der Menstruation emotionale, physische Symptome und Verhaltensweisen, die das normale Leben beeinträchtigen und dem prämenstruellen Syndrom (PMS) zugeordnet werden.
Frühere Studien zeigten eine stressinduzierte Dysregulation der Hypothalamus- Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) bei Frauen mit prämenstruellem Syndrom (PMS). Bisher sind jedoch die Ergebnisse über die Beziehung zwischen HPAAchsendysregulation und PMS gemischt. Ziel war nun die Grundaktivität der HPAAchse bei Frauen mit PMS zu untersuchen. Dazu wurde der Zusammenhang zwischen der Cortisol-Weckreaktion (CAR) und dem PMS in einer Studie mit 32 Frauen mit PMS (Durchschnittsalter 22,47 ± 2,20 Jahre) und 36 gesunden Kontrollpersonen (Durchschnittsalter 22,28 ± 2,43 Jahre) untersucht. Dabei wurden Speichelproben der Teilnehmer nacheinander bei 0, 30, 45 und 60 Minuten nach dem Aufwachen gesammelt, um das CAR während beiden Phasen des Menstruationszyklus (der mittleren Follikelphase und der späten Lutealphase) zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigten eine signifikant verringerte CAR bei Frauen mit PMS im Vergleich zu der Kontrollgruppe, insbesondere 45 und 60 Minuten nach dem Aufwachen – unabhängig von den Phasen des Menstruationszyklus. Die Autoren gehen davon aus, dass ein abgeschwächtes CAR-Aktivitätsprofil ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von PMS sein könnte. DM
Quelle: Hou L et al.: Premenstrual syndrome is associated with altered cortisol awakening response. Stress 2019; DOI: 10.1080/10253890.2019.1608943
ICD-Codes: N94.3

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