Wissenschaftler der „Society of Surgical Oncology” (SSO), der „American Society for Radiation Oncology” (ASTRO) und der „American Society of Clinical Oncology” (ASCO) werteten 20 relevante Beobachtungsstudien aus. In ihre Metaanalyse gingen die Daten von 7883 DCIS-Patientinnen ein. Nach der brusterhaltenden Operation mit dokumentiertem Resektionsrand hatten diese eine postoperative Strahlentherapie der gesamten Brust erhalten, 20% zusätzlich eine endokrine Therapie.
Die Ergebnisse belegten eindeutig, dass ein positiver Resektionsrand das Lokalrezidivrisiko signifikant erhöhte. Dieser Effekt wurde durch die Strahlentherapie nicht aufgehoben. Ein tumorfreier Rand von mindestens 2 mm halbierte die Rezidivrate im Vergleich zu einem schmäleren Rand. Größere freie Ränder senkten die Rezidivrate aber nicht weiter. Allerdings fand sich keine sichere Evidenz dafür, dass Patientinnen mit einem weniger als 2 mm breiten In-sano-Rand von einer Nachresektion profitieren. Unabhängig vom Resektionsrand zeigte eine Analyse mehrerer randomisiert- kontrollierter Studien: Im Vergleich zur alleinigen Exzision verringerte die postoperative Bestrahlung das Risiko eines Lokalrezidivs um etwa die Hälfte. Dies galt auch für Patientinnen mit einem „low-risk“ DCIS. Bei positiven Resektionsrändern scheint eine zusätzliche Tamoxifentherapie die Rate an ipsi- und kontralateralen Rezidiven zu reduzieren. Bei negativen Rändern ergab sich jedoch keine Assoziation zwischen der Saumbreite und einem eventuellen Benefit. CW