Die Forscher analysierten die Registerdaten von mehr als 15.000 schwedischen Frauen, die zwischen 2006 und 2016 die Diagnose rA erhalten hatten. Für diese Patientinnen ergab sich ein 20 % geringeres Brustkrebs-Risiko als bei Frauen ohne rA, was sich mit den Ergebnissen früherer Studien deckt. Was man bis jetzt aber nicht wusste: Die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs war nicht nur nach der rA-Diagnose niedriger – bereits vor der Diagnose bestand ein verringertes Mammakarzinom- Risiko.
Die Kohortenstudie widerlegt somit die Hypothese, dass das reduzierte Brustkrebs- Risiko eine Folge der rA oder deren Behandlung ist. Vielmehr weisen die Ergebnisse auf einen gemeinsamen genetischen Faktor hin. So konnte bereits gezeigt werden, dass bestimmte Polymorphismen in den Genen DRB-1 oder COX-2 s owohl an der Pathogenese der rA als auch an der von Mammakarzinomen beteiligt sind.
Interessanter Nebenbefund: Die antihormonelle Brustkrebs-Behandlung mit Aromatasehemmern oder Tamoxifen erhöhte nicht das Risiko an rA zu erkranken. In früheren Untersuchungen war der Verdacht aufgekommen, dass die Tumortherapeutika nicht nur Gelenkschmerzen hervorrufen, sondern auch rheumatischentzündliche Erkrankungen begünstigen. Dieser Zusammenhang konnte in der vorliegenden Kohortenstudie aber nicht bestätigt werden. RG