Angesichts der steigenden Kaiserschnittraten sind Implantationen im Narbenbereich keine Seltenheit mehr. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass sich etwa 6% der ektopen Schwangerschaften an dieser Stelle einnisten. So auch im Fall einer 38-jährigen Frau, die bereits vier Kinder geboren hatte, davon zwei per Sectio. Sie stellte sich mit 7+4 Schwangerschaftswochen (SSW) post menstruationem mit einer vaginalen Schmierblutung vor. Sonographisch konnten zwei Fruchthöhlen in der Kaiserschnittnarbe entsprechend einem Gestationsalter von 6+2 SSW nachgewiesen werden. Nachdem sich der Befund magnetresonanztomographisch hatte bestätigen lassen, wurde die Patientin erfolgreich mit Methotrexat behandelt: Je eine Injektion à 25mg wurde in die Fruchthöhle, in die Plazentaanlage sowie intramuskulär appliziert. Nach der Behandlung kam es zu einem regelrechten Abfall des hCG-Werts. Nach 49 Tagen war kein Schwangerschaftshormon mehr nachweisbar.
Dass sich Embryonen in einer Uterusnarbe einnisten, ist vermutlich auf die schlechte Vaskularisation des unteren Uterinsegments zurückzuführen, führen die Autoren aus. In Folge eines unvollständigen Heilungsvorgangs mit fibrotischem Umbau entstehen mikroskopische Gewebedefekte, die eine myometrale Implantation der Frucht zulassen.
Zur Behandlung der ektopen Gravidität in der Sectionarbe stehen verschiedene konservative und invasive Therapieoptionen zur Verfügung. LO