Im US-Bundesstaat Utah nahmen 458 Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wünschten und deshalb eine entsprechende Beratungsstelle aufsuchten, an einer schriftlichen Befragung teil. Bei 28% von ihnen wurde die Schwangerschaft später als sechs Wochen nach der letzten Periode festgestellt.
Als Risikofaktor für einen verzögerten Nachweis kristallisierten sich insbesondere mangelnde Zyklusaufzeichnungen heraus: Frauen, die den Beginn ihrer letzten Menstruationsblutung nur schätzen konnten, erfuhren fast doppelt so häufig erst später von ihrer Schwangerschaft als solche, die den Tag genau angeben konnten. Auch bei Frauen, die mindestens einmal wöchentlich Drogen konsumierten, war das Risiko erheblich höher. Anders als in früheren Studien fand sich keine Assoziation mit einem übermäßigen Alkoholkonsum.
Das Verständnis der Patientinnen für die Bedeutung des Menstruationszyklus zu verbessern, könnte deshalb nach Ansicht der Studienautoren dazu beitragen, eine eventuelle Schwangerschaft möglichst früh festzustellen. Das wiederum würde eine gesündere Lebensführung und frühzeitige medizinische Überwachung erleichtern. Im Falle einer unerwünschten Gravidität würden Probleme durch eine späte Termination vermieden. CW