Gas-Chromatographie

Gyn-Depesche 1/2019

Zyklusphase macht sich im Atem bemerkbar

Wissenschaftler der Universität Rostock untersuchten, wie sich die Konzentration flüchtiger Metabolite in der Atemluft im Lauf des Menstruationszyklus mit und ohne orale Kontrazeptiva verändert.

Bei 24 gesunden Frauen wurde sechsmal während eines Menstruationszyklus die Konzentration bestimmter flüchtiger organischer Verbindungen (volatile organic compounds, VOC) massenspektrometrisch bestimmt. Eine Hälfte der Probandinnen nahm orale Kontrazeptiva, die andere verhütete nicht hormonell.
In der Kontrollkohorte ohne hormonelle Kontrazeption sank zum (vermuteten) Zeitpunkt der Ovulation die Konzentration von Ammoniak und Aceton. Mit oraler Kontrazeption war dies nicht der Fall, dafür nahm der Gehalt an Dimethylsulfid nach der Menstruationsblutung deutlich ab und blieb bis zum Beginn des nächsten Zyklus auf einem niedrigeren Niveau. In der Kontrollgruppe sank der Spiegel dagegen kaum. Die Isopren-Konzentration stieg ohne orale Kontrazeptiva während der Ovulations- und der Lutealphase an, während sie unter der Pille in der Zyklusmitte zurückging.
Die mit dem Zyklus assoziierten Veränderungen bestimmter VOC in der Atemluft führen die Autoren hauptsächlich auf hormonell bedingte Veränderungen des Stoffwechsels zurück. Beispielsweise stimuliert Östrogen den Glucosemetabolismus und -transport in die Zellen, wodurch die Konzentration des Abbauprodukts Aceton durch den Östrogenabfall beim Eisprung entsprechend sinkt. Wird stetig exogenes Östrogen zugeführt, bleibt der Aceton-spiegel dagegen relativ konstant. Aus Sicht der Autoren könnten solche Atemgasanalysen zum Monitoring des Hormonhaushalts angewandt werden. CW
Quelle:

Sukul P et al.: Natural menstrual rhythm and oral contraception diversely affect exhaled breath compositions. Sci Rep 2018; 8(1): 10838

ICD-Codes: Z30.

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