Innovative Techniken bei der Vorfall-OP

Gyn-Depesche 4/2011

Zystozelen mit Mesh-Kit oder konventioneller Plastik angehen?

Die Nordic Transvaginal Mesh Group arbeitet in Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark. Dort nahmen 58 Operateure bei Frauen mit alleiniger Zystozele standardisiert zwei Eingriffe vor: eine konventionelle anteriore Kolporrhaphie oder eine OP mit Einsatz eines Polypropylen-Netzes mittels Trokar. Beim primären Endpunkt war das Netz überlegen, es gab aber auch mehr Komplikationen und Nebenwirkungen.

Jedes Jahr werden in den USA über 300 o00 Eingriffe wegen Vorfalls der Beckenorgane durchgeführt. Die häufigste Operation ist die anteriore Kolporrhaphie. Da das Risiko eines Zystozelen-Rezidivs damit 40% und mehr beträgt, ist das Interesse an innovativen chirurgischen Techniken groß. Neue invasive Therapien, bei denen synthetische Implantate verwendet werden, haben sich rasch ausgebreitet, aber ihre Evaluation blieb hinter der Entwicklung zurück. Mehrere Beobachtungsstudien zeigten geringere Versagerraten bei solchen Eingriffen gegenüber traditionellen OPs, aber es fehlen Daten aus randomisierten Studien, die spezifische Therapieempfehlungen stützen könnten.

Netze auf dem Vormarsch

Zunehmend werden in der Prolaps-Chirurgie Mesh-Kits mit Trokar-Führung verwendet. Die synthetischen Netze, die die Wände der Vagina stützen sollen, haben standardisiertes Design. Kein Kit wurde aber bisher in Vergleichsstudien umfassend beurteilt.

Für eine randomisierte Multicenterstudie wurden von Dezember 2007 bis Dezember 2008 an 53 Kliniken 389 Frauen rekrutiert. Sie wurden einer konventrionellen vorderen Scheidenplastik oder einer OP mit Einsatz eines Netzes (Gynecare Prolift Anterior Pelvic Floor Repair System kit) unterzogen. Die Eingriffe wurden in einheitlicher Weise vorgenommen. Frauen in der Postmenopause erhielten prä- und postoperativ topische Östrogene. Die Teilnehmerinnen litten an primärem oder rezidiviertem (15,7%) Prolaps der vorderen Vaginalwand im Stadium 2 oder höher nach dem POP-Q-System (Pelvic Organ Prolapse Quantification System) und verspürten Beschwerden durch die vaginale Vorwölbung oder ein Schweregefühl im Becken. Zu den Ausschlusskriterien zählten u. a. systemische Kortikoidgabe, insulinpflichtiger Diabetes und Bedarf an Begleitoperationen.

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