Die Prävalenz von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft rangiert in Australien zwischen 29 und 72%. Nicht selten kommt dabei auch Binge-Drinking vor. Je nachdem wieviel die Mutter trinkt, steigt dosisabhängig das Risiko für eine Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht des Kindes.
Australische Forscher schätzten nun ab, wieviele unerwünschte Schwangerschaftsausgänge in der Bevölkerung auf Alkohol zurückzuführen sind. Hierfür untersuchte man 9766 bzw. 13 807 werdende Mütter mit Aborigene- bzw. Nicht-Aborigene-Abstammung, die Alkohol-assoziierte Diagnosen aufwiesen. Die Daten verglich man mit jenen von Frauen, bei denen offenkundig kein Alkoholproblem vorlag.
Frauen, die keine Aborigene waren und während der Schwangerschaft Alkohol konsumierten, trugen ein höheres relatives Risiko für geringes Geburtsgewicht des Kindes, Frühgeburt und Fünf-Minuten-Apgar <7 (RR 1,79; 95% KI 1,42-2,16 bzw. RR 2,57; 95% KI 1,69-4,27 und RR 2,14; 95% KI 1,31-3,50). Für die Gruppe der Aborigene fiel das relative Risiko höher aus (RR 2,69; 1,99 und 1,70). Hier ließen sich 10,1% aller Frühgeburten vor der 32. Schwangerschaftswoche und 24,4% aller Fälle von geringem Geburtsgewicht auf Alkoholkonsum zurückführen. Bei Frauen anderer Abstammung ging jeder zehnte Fall von zu geringem Geburtsgewicht auf das regelmäßige Trinken von Alkohol zurück.
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit – in Down Under. OH