Fertilität und Endometriose

Gyn-Depesche

Endometriose: Frühzeitige Diagnose entscheidend für die Erfüllung des Kinderwunschs

Bei jeder zweiten Frau mit unerfülltem Kinderwunsch könnte eine Endometriose die Ursache sein. Denn sowohl die Erkrankung selbst als auch die therapeutischen Maßnahmen, insbesondere die operative Behandlung der Endometriose am Eierstock, vermindern die Anzahl der Eizellen, beeinträchtigen die Funktion der Eierstöcke und beeinflussen so die Fruchtbarkeit. Eine frühzeitige Diagnose und eine auf die Lebensphase und die Bedürfnisse der Frau abgestimmte medikamentöse oder operative Therapie sowie moderne Kinderwunschbehandlungen wie das Einfrieren von Eizellen können dazu beitragen, dass sich der Kinderwunsch auch bei Endometriose erfüllt. Darauf weist der Dachverband Reproduktionsbiologie und -medizin zum Auftakt des DVR-Kongresses hin.

Eine aktuelle Studie aus Skandinavien zeigt, dass Frauen mit Endometriose bereits Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, wenn die Krankheit noch gar nicht diagnostiziert ist. Umso wichtiger ist es, junge Frauen mit Endometriose frühzeitig über die Möglichkeiten des Fertilitätsschutzes zu informieren.

Eine wichtige Maßnahme kann die Rettung gesunder Eizellen durch Entnahme und Kryokonservierung sein. Das in der Krebstherapie angewandte Verfahren des Einfrierens und Kryokonservierens von Eizellen vor der Strahlen- und Chemotherapie, das so genannte Medical Freezing, ist auch bei Endometriose des Eierstocks eine Option, wie Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Klinik für Gynäkologie der Charité Berlin und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Endometriose der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., betont. Aktuelle Daten zeigen, dass bei Frauen unter 35 Jahren die Entnahme von Eizellen aus dem Eierstock vor der operativen Entfernung der Endometriose am Eierstock zu mehr Eizellen führt und die anschließende Kinderwunschbehandlung mit einer höheren Schwangerschaftsrate einhergeht.

Endometriose ist schwer zu diagnostizieren

Unter Endometriose versteht man die Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut an anderen als den natürlichen Stellen. In mehr als der Hälfte der Fälle geschieht dies am Bauchfell im kleinen Becken, z.B. an der Außenseite der Harnblase, der Gebärmutter oder des Darms, oder an den Eierstöcken (Ovarien). Diese Zellnester aus Schleimhautzellen wachsen und verändern sich im Laufe des hormonellen Zyklus. Das bedeutet, dass sich zum Zeitpunkt der Menstruationsblutung auch Gewebe aus den Endometrioseherden unter Blutverlust ablöst.

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