Endometriose vermindert Fruchtbarkeit bereits Jahre vor der Diagnose

Endometriose ist eine bekannte Ursache für Unfruchtbarkeit. Oft wird die Diagnose erst viele Jahre nach den ersten Symptomen gestellt, eine ernsthafte Ursachenforschung beginnt erst nach einer Latenzzeit von 6bis 12 Jahren. Forschende der Universität Helsinki haben nun untersucht, ob die Fruchtbarkeit bereits in dieser Zeit eingeschränkt ist. Dazu verglichen sie 18.324 Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren, bei denen zwischen 1998 und 2012 eine Endometriose operativ festgestellt wurde, mit 35.793 Frauen gleichen Alters, bei denen keine Endometriose diagnostiziert wurde.

Die mittlere Beobachtungszeit bis zur operativen Diagnose betrug 15,2 Jahre, das mediane Alter bei Diagnose der Endometriose 35 Jahre. 7.363 Frauen (40 %) mit Endometriose und 23.718 Frauen (66 %) ohne Endometriose brachten ein lebendes Kind zur Welt. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau lag bei 1,9 bzw. 2,16. Das Forschungsteam ermittelte eine relative Inzidenzrate von 0,51, die hoch signifikant war (95%-KI 0,49– 0,52). Ob sich die Läsionen in den Eierstöcken, im Bauchfell oder in tieferen Wandschichten befanden, machte keinen großen Unterschied.