Im Rahmen der letzten Jahrestagungen der Deutschen Menopausegesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wurden auch Vorurteile zur Hormontherapie in der Menopause diskutiert. Aus Sicht der Referenten eines mit diesem Thema befassten Symposiums ist die Zunahme des Körpergewichts nach der Menopause nicht hormoninduziert, sondern vielmehr eine Frage des Lebensstils und des Ausgangsgewichtes. Als entscheidender Einflussfaktor wurde das Körpergewicht im Kindes- und Jugendalter angeführt. Aus Sicht der Experten ist die übermäßige Angst vor Hormonen bei fachgerechter Therapie symptomatischer Beschwerden unbegründet. Aus Sicht der Referenten ist die transdermale Gabe von Estradiol (z. B. Gynokadin® Dosiergel) die sicherere Alternative zur oralen Hormongabe bei Frauen mit erhöhtem Risiko für venöse Thromboembolien, mit metabolischem Syndrom oder hohen Triglyzeridwerten. Studien zufolge ist die transdermale Substitution der oralen überlegen und senkt sogar das Infarktrisiko. Bei Kombination mit Gestagenen empfahlen die Experten das natürliche Progesteron (z. B. Utrogest®), da sich damit das kardiovaskuläre Risiko minimieren lässt.
Therapie-Optionen
Gyn-Depesche 3/2017
Estrogene transdermal bei Übergewicht
ICD-Codes:
O26.0