LUTS (Beschwerden des unteren Harntraktes) gilt als ein Phänomen der Transition in die Menopause. Die Autoren untersuchten 55 Patientinnen in der Peri- und Postmenopause und erhoben LUTS-Beschwerden via Fragebögen (IPSS, OABSS, Sandvik Severity Index).
Im Schnitt waren die Patientinnen 52 Jahre alt und hatten einen BMI von 22,4 kg/m2 (ohne Unterschiede zwischen den Gruppen). 24 Frauen befanden sich in der Peri-, 31 in der Postmenopause. Bei folgenden Parametern des IPSS gab es in der univariaten Analyse signifikante Unterschiede: unvollständige Blasenentleerung nach Wasserlassen, Harnfrequenz und Stressinkontinenz. Bei multivariater Betrachtung blieben Harnfrequenz und Stressinkontinenz signifikant unterschiedlich. Die meisten Hormonmessungen waren in der Perimenopause intraindividuell signifikant unterscheidbar von der Postmenopause. Allerdings war nur Testosteron zwischen den Gruppen (leicht) unterschiedlich.
Es scheint, dass Testosteronspiegel mit LUTS negativ assoziiert sind. Eine Erklärung könnte sein, dass Testosteron neben der direkten Androgenrezeptorwirkung auch durch Aromatisierung zu Estradiol in Östrogen-abhängigem Gewebe wirkt – wie z. B. in Blase und Urethra. CB