Forscher untersuchten den Effekt einer probiotischen Supplementation auf die glykämische Kontrolle von knapp 150 Frauen mit Gestationsdiabetes bzw. eingeschränkter Glucosetoleranz. Die Teilnehmerinnen nahmen bis zur Entbindung täglich eine Kapsel mit 100 mg Lactobacillus salivarius bzw. Plazebo ein. Die Patientinnen sollten ein dreitägiges Ernährungstagebuch führen und erhielten bei Bedarf eine Metformin- oder Insulintherapie. Bei Baseline sowie am Ende der Studie nach vier bis sechs Wochen wurden Blutproben entnommen und analysiert.
In beiden Gruppen war der Nüchternglucosespiegel nach der Intervention etwa gleichermaßen gesunken (mit bzw. ohne Probiotikum von 88 bzw. 90 auf jeweils 83 mg/dl). Auch das Geburtsgewicht des Kindes sowie der Anteil an Patientinnen, die eine medikamentöse Therapie benötigten, unterschied sich nicht signifikant. Selbst unter Ausschluss der medikamentös behandelten Frauen war kein Unterschied in der glykämischen Kontrolle zwischen den beiden Gruppen feststellbar. Allerdings verringerte sich bei den probiotisch supplementierten Frauen der für die Schwangerschaft typische Anstieg in Gesamt- und LDL-Cholesterin (+10,5 vs. +19,5 mg/dl und 3,1 vs. 12,1 mg/dl).
Das Probiotikum konnte zwar die Blutzuckerkontrolle nicht verbessern, doch die Senkung der Lipidwerte könnte für das Risiko von Typ-2-Diabetes und metabolischem Syndrom durchaus relevant sein. OH