Unspezifischer Sepsismarker
Gyn-Depesche
Laktat nach jeder Geburt erhöht
Unter der Geburt steigt der Laktatspiegel physiologischerweise an – die starke Muskelaktivität während der Wehentätigkeit sowie die anaerobe Atmung sind die Ursachen hierfür. Zur Bestimmung der Schwere einer Sepsis eignen sich daher nur extrem hohe Laktatkonzentrationen, wie eine britische Untersuchung zeigt.
Praxisfazit
Laktat ist ein unspezifischer Infektionsmarker. In der peripartalen Phase sollten Entscheidungen für oder gegen eine Antibiotikatherapie daher nicht allein vom Laktatspiegel abhängig gemacht werden. Besser eignet sich hierfür Prokalzitonin, ein hoch spezifischer Marker für bakterielle Infektionen, dessen Grenzwerte sich bei Schwangeren und Nichtschwangeren nicht unterscheiden. Prokalzitonin wird allerdings in der Geburtshilfe noch nicht routinemäßig eingesetzt.