In der Grippesaison 2017 und 2018 befragte man in Indien, Peru und Thailand 11.277 Schwangere zweimal wöchentlich nach grippeverdächtigen Beschwerden. Im Falle typischer Symptome wurde eine Realtime- PCR durchgeführt. Je nach Land hatten zwischen 0,2 und 43 % der Teilnehmerinnen eine Grippeimpfung erhalten.
310 Frauen (3 %) erkrankten an der Influenza. Eine nachgewiesene Grippeinfektion erhöhte das adjustierte Risiko für einen Spätabort nach der 13. SSW hochsignifikant auf das Zehnfache (allerdings mit einem relativ breiten Konfidenzintervall). Bei termingerecht entbundenen Einlingen sank das Geburtsgewicht um signifikante 55,3 g. Eine generelle Tendenz zu einer höheren Rate von SGA-Kindern wurde aber nicht beobachtet. Während das Frühgeburtsrisiko durch eine akute fiebrige Atemwegsinfektion stieg, war das bei einer Influenza nicht der Fall.
Mit ihrer Ergänzung der bisher nur spärlich vorliegenden Daten zu den Auswirkungen einer Grippeinfektion in der Schwangerschaft hoffen die Autoren, zu einer Verbesserung der Impfraten insbesondere in ärmeren Ländern beitragen zu können. CW