Patientinnen mit Endometriose weisen eine aberrante miRNA-Expression auf, unter anderem bei let-7-a bis -f sowie miR-135a und miR-135b. Inwiefern sich diese Sequenzen als diagnostische Marker eignen, prüften Forscher in einer Fall- Kontroll-Studie mit 24 Laparoskopie-Patientinnen mit bzw. ohne mittelschwerer bis schwerer Endometriose. Vor dem Eingriff entnahm man den Teilnehmerinnen Blutproben und bestimmte darin die miRNA-Spiegel in Abhängigkeit von der Zyklusphase.
Verglichen mit der Kontrollgruppe hatten Frauen mit Endometriose stärkere Schmerzen und höhere CA-125-Spiegel (VAS-Score 5,40 vs. 2,08 bzw. 103,25 vs. 17,48 U/ml). Die Expression von zirkulierendem let-7b und miR-135a war bei Endometriose um den Faktor 3,2 bzw. 2,0 geringer (p=0,021 bzw. 0,025). Die Spiegel von let-7d und let-7f fielen tendenziell auch geringer aus. Die let-7b-Expression war dabei eng mit dem CA-125-Serumspiegel verknüpft (negative Korrelation mit r= -0,333).
Bei den gesunden Frauen zeigten die miRNA-Spiegel keine Unterschiede zwischen der sekretorischen und der Proliferationsphase. Endometriotische Patientinnen zeigten hingegen in der sekretorischen Phase eine signfikant höhere Expression von let-7a, -d, -e und -f. Verglichen mit der Kontrollgruppe war in der Proliferationsphase die Expression von let-7b bis -e bei Endometriose fünf- bis 17-fach geringer.
Dabei erreichte let-7d die höchste diagnostische Aussagekraft mit einer Sensitivität von 100% und Spezifität von 83%. Noch genauer gelang die Unterscheidung nur mit der Kombination von let-7b, -d und -f. Zu den Target- Genen von let-7b und miR-135a zählen unter anderem BACH1 und IGF2BP1, die bei der Abwehr oxidativer Schäden beziehungsweise der Regulation Tumor-abgeleiteter Zellen eine Rolle spielen. OH