An der Klinik der Columbia-Universität in New York unterzogen sich elf HIV-negative Frauen unter 40 Jahren mit einem HIV-positiven Sexualpartner einer intrauterinen Insemination (IUI). Das Sperma wurde zunächst mit Hilfe von Dichtegradienten-Zentrifugation und der „Swim-up“-Methode gereinigt. Die Frauen erhielten am Tag der Insemination sowie jeweils einen Tag davor und danach eine Präexpositionsprophylaxe mit Emtricitabin und Tenofovir. Bei Bedarf erfolgte zusätzlich eine Ovulationsinduktion mit Clomifen. Bei den elf Paaren wurden insgesamt 28 IUI-Zyklen durchgeführt, von denen sechs in einer Schwangerschaft resultierten – jeweils drei in stimulierten und natürlichen Zyklen. Eine höhere Spermienzahl vor und nach der Waschung erwies sich dabei erwartungsgemäß als vorteilhaft. Alle Frauen waren sechs Monate später immer noch HIV-negativ. Insbesondere in ressourcenschwachen Regionen bietet sich damit die IUI mit Samenwäsche für HIV-diskordante Paare als kostengünstige und sichere Alternative zur ICSI an, schlossen die Autoren. CW
Kinderwunsch mit HIV
Mit Samenwäsche und PrEP keine Infektion!
Nicht jedes HIV-diskordante Paar mit Kinderwunsch will mithilfe von ICSI schwanger werden. Aber auch bei einer intrauterinen Insemination lässt sich durch Samenwäsche und Präexpositionsprophylaxe (PrEP) die Ansteckungsgefahr minimieren.
Safier LZ et al.: Sperm washing with intrauterine insemination and preexposure prophylaxis: an innovative approach to treating HIV-serodiscordant couples. Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 617-8