Computergrafik von Uterus, Adnexen und Ovarien, die von Endometriose befallen sind.

Hysterektomie bei Endometriose

Gyn-Depesche 2/2023

Ovarektomie versus Ovarerhalt

Frauen, die sich aufgrund einer Endometriose einer Hysterektomie unterziehen müssen und sich im Zuge des Eingriffs beide Eierstöcke entfernen lassen, müssen im Verlauf seltener erneut operiert werden als Frauen mit Ovarerhalt. Zu diesem Ergebnis kommt ein kanadisches Forschungsteam nach Auswertung umfangreicher Patientinnendaten.

Die Wissenschaftler:innen gingen der Fragenach, inwiefern die Entscheidung für oder gegen den Ovarerhalt bei Endometriose-Hysterektomien die Art und Häufigkeit weiterer operativer Eingriffe, die spätere Inanspruchnahme von Schmerzbehandlungen sowie die Verschreibung von Hormonen – zur Endometriosesuppression bzw. als Ersatztherapie bei chirurgischer Menopause – beeinflusst. Hierzu werteten sie die Daten von 4.489 Frauen aus, die sich zwischen 2001 und 2016 im Alter zwischen 19 und 50 Jahren in der kanadischen Provinz British Columbia aufgrund einer Endometriose einer Hysterektomie unterzogen hatten. Bei 808 dieser Frauen (18 %) war zusätzlich eine unilaterale und bei 1.346 (30 %) eine bilaterale Ovarektomie erfolgt.

Am Ende der im Median zehn Jahre dauernden Nachbeobachtungszeit waren nahezu 90 % aller Patientinnen nicht noch einmal operiert worden. Die bilateral ovarektomierten Frauen hatten sich allerdings im Vergleich zu den ovarerhaltend hysterektomierten Frauen signifikant seltener einem Folgeeingriff, beispielsweise einer Adhäsiolyse, unterzogen (5,3 vs. 13 %; adjustierte Hazard Ratio 0,42; 95%-KI: 0,32–0,55).

Nach einseitigem Ovarerhalt betrug die Reoperationsrate 12,2 %.

Weiterhin prüften die Forschenden, wie viele Frauen innerhalb von drei bis zwölf Monaten bzw. innerhalb von einem bis fünf Jahren nach dem Eingriff aufgrund der Endometriose bzw. aufgrund von Beckenschmerzen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hatten. Diesbezüglich unterschieden sich die drei Behandlungsgruppen kaum. Gleiches galt für die Opiatverschreibung. Eine hormonelle Endometriosesuppression erhielten nur wenige Patientinnen.

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Urheberrecht: Adobe Stock - adrenalinapura

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x