Peripartale Asphyxie-Folgen

Gyn-Depesche 6/2014

„Prodomi“ der Hypothermiebehandlung: meist unspezifisch, mitnichten unwichtig

Bei der hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie kann man Ganzkörper-Hypothermie einsetzen. US-amerikanische Gynäkologen und Pädiater machten sich auf die Suche nach Prädiktoren für diese Behandlungsmethode und fanden extrem hohe Odds Ratios.

Es wurden die Daten von über 86 000 Einlingsgeburten ab der 36. SSW in Dallas/Texas ausgewertet, darunter 98 Neugeborene mit Ganzkörper-Hypothermiebehandlung. Indikation dafür war 80 mal eine mittelgradige und zehnmal eine schwere Enzephalopathie. Diese Kinder wurden hinsichtlich maternaler, intrapartaler und neonataler Charakteristika analysiert. Als stärkster Risikofaktor für eine Hypothermie erwies sich die Uterusruptur (OR 130; 95% KI 11-1477), das Risiko war somit 130-fach erhöht. Auch eine Plazentalösung und ein Nabelschnurvorfall waren mit einem erhöhten Risiko verbunden (OR 17; KI 7-44 und OR 14; KI 3- 72). Allerdings fanden sich diese spezifischen Ursachen einer neonatalen Enzephalopathie nur in 12% der Geburten. In den restlichen Fällen erwiesen sich die Prädiktoren als eher unspezifisch. Mit einer Hypothermiebehandlung assoziiert waren Präeklampsie und prägestationaler Diabetes, ein maternaler BMI <40 kg/m2, Sectio aufgrund von CTG-Veränderungen oder Dystokie, vaginale Schnittentbindung, Chorioamnionitis und längere Geburtsdauer. Eine Kausalität beweist das jedoch nicht. CW

Quelle:

Nelson DB et al.: Obstetric antecedents to bodycooling treatment of the newborn infant. Am J Obstet Gynecol 2014; 211: 155.e1-6

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