Um herauszufifinden, welchen Einflfluss das PCOS auf die Inzidenz von Ess-, Schlafund Sexualstörungen hat, wertete ein interdisziplinäres Forscherteam an der Mayo Clinic in Rochester 36 Studien mit knapp 350.000 Teilnehmerinnen aus. Metaanalysen von insgesamt 16 Studien ergaben, dass PCOS-Patientinnen im Vergleich zu Frauen ohne PCOS etwa doppelt so häufifig an Essstörungen leiden. Verbreitet waren insbesondere Binge Eating und Bulimie, während das Risiko für Anorexia nervosa offffensichtlich nicht stieg. Auch von Schlafproblemen wie Hypersomnie und obstruktiver Schlafapnoe schienen PCOS-Patientinnen häufifiger betroffffen. Die mithilfe von visuellen Analogskalen ermittelte sexuelle Zufriedenheit war signififikant geringer. Unterschiede in der Sexualfunktion anhand des FSMI(Female Sexual Function Index)-Scores fanden sich dagegen nicht. Mit den Auswirkungen des PCOS auf den Schlaf und das Sexualleben beschäftigte sich allerdings nur eine geringe Zahl von Studien, weshalb diese Assoziationen mit Vorbehalt zu werten sind.
Ursache für die höhere Inzidenz von Essstörungen könnte der erhöhte Androgenspiegel sein, der den Appetit steigert und die Impulskontrolle vermindert, spekulieren die Autoren. Bei Beeinträchtigungen des Sexuallebens vermuten sie eher einen Zusammenhang mit psychischen Begleiterkrankungen wie Depressionen. Die frühzeitige Diagnose und Therapie von Ess-, Schlaf- oder Sexualstörungen könne die Lebensqualität von PCOS-Patientinnen verbessern, so ihre Take-Home-Message. CW