Rheumatikerinnen nach Menstruationsbeschwerden fragen!

UltraIn
einer Rheumaambulanz in Florenz befragte man 200 Patientinnen zu gynäkologischen Problemen und Beschwerden im Zusammenhang mit der Menstruation.
Im Schnitt waren die Studienteilnehmerinnen 39 Jahre alt und hatten vor sieben Jahren die Diagnose einer (rheumatoiden oder anderen) Arthritis oder Kollagenose (meist systemische Sklerose oder Sjögren-Syndrom) erhalten. Als Vergleichsgruppe dienten 305 Frauen des gleichen Alters ohne Rheuma.
Hypermenorrhoe war bei den Rheumatikerinnen signifikant weiter verbreitet als in der Kontrollgruppe – sowohl während der Adoleszenz (51,7 % vs. 25,4 %) als auch im Erwachsenenalter (37,7 % vs. 25,9 %). Auch über Dysmenorrhoe klagten sie wesentlich häufiger (71,0 % vs. 21,3 %). Zwei von drei Betroffenen bezeichneten die Schmerzen als moderat bis stark. An Dyspareunie litten in der Fallgruppe 39,1 %, in der Vergleichsgruppe nur 8,1 %. Nicht zyklusassoziierte Beckenschmerzen, Dysurie und Dyschezie traten bei den Rheumapatientinnen ebenfalls signifikant häufiger auf. Zwischen den Fällen mit Arthritiden oder Kollagenosen fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Inwieweit hinter den Beschwerden Pathologien wie Endometriose oder Uterusmyome steckten, konnte die Forschungsgruppe nicht überprüfen. Da auch diese Erkrankungen eine starke immunologische Komponente besitzen, könnten sie durch autoimmune und inflammatorische Prozesse möglicherweise stimuliert werden. Aufgrund der hohen Prävalenz sollten Rheumapatientinnen gezielt nach Menstruationsbeschwerden gefragt und bei einer positiven Antwort einer genaueren Diagnostik unterzogen werden, raten die Autorinnen und Autoren. CW