Die ultraschallbasierte quantitative Texturanalyse der fetalen Lunge bietet im Vergleich zu den auf der Untersuchung von Amnionflüssigkeit beruhenden Verfahren den Vorteil der Nichtinvasivität. Nun wurde der prädiktive Nutzen der Methode an einem Kollektiv von 730 Feten prospektiv getestet. Zwischen 2011 und 2014 wurden an 20 Zentren weltweit 685 Schwangerschaften (Gestationsalter 25+0 bis 38+6 Schwangerschaftswochen) in die Studie eingeschlossen.
Die Prävalenz des primären Studienendpunkts, der neonatalen respiratorischen Morbidität, betrug im Studienkollektiv 13,8%. In zwei Drittel der Fälle lag ein Atemnotsyndrom und in einem Drittel eine neonatale Tachypnoe vor. Die Prädiktion respiratorischer Komplikationen in der Neonatalperiode gelang mit Hilfe der Ultraschall-Analyse- Software mit einer Sensitivität von 74,3% und einer Spezifität von 88,6%. Der positive bzw. negative Vorhersagewert des Verfahrens betrug 51,0% bzw. 95,5%. Für die diagnostische Genauigkeit errechnete sich ein Wert von 86,6%. Mithilfe der ultraschallbasierten quantitativen Texturanalyse des fetalen Lungengewebes, so das Fazit der Studienautoren, lässt sich die spätere respiratorische Morbidität der Kinder ebenso zuverlässig vorhersagen wie mit den etablierten biochemischen Konzepten. LO