Statine bei Frauen

Gyn-Depesche 4/2015

Sexualfunktion nicht beeinträchtigt

Statine stehen im Verdacht, durch ihren Einfluss auf die Cholesterinsynthese auch die Produktion von Sexualhormonen zu drosseln. US-amerikanische Wissenschaftler fanden jedoch keinen Hinweis auf ein höheres Risiko für ovarielle oder sexuelle Dysfunktion.

Aus den Teilnehmerinnen eines Gesundheitsversorgungsprogramms für Militärangehörige in San Antonio (Texas) rekrutierte man nach dem „Propensity-Score-Matching“-Verfahren zwei Studiengruppen: 2890 Frauen, die eine mindestens dreimonatige Statintherapie begonnen hatten, und 2890 Frauen ohne Statinbehandlung. Im Mittel waren die Frauen 58 Jahre alt und hatten sechs Jahre lang CSE-Hemmer eingenommen, meist Simvastatin oder Atorvastatin. Anhand der US-amerikanischen ICD-9-CM-Klassifikation wurde die Inzidenz von Menstruationsstörungen, menopausalen Beschwerden, Infertilität sowie ovarieller und sexueller Dysfunktion ermittelt.
Signifikante Unterschiede zwischen der Studien- und der Kontrollgruppe traten dabei nicht auf. Offensichtlich geht die Administration von Statinen bei Frauen – anders als bei Männern – nicht mit einem erhöhten Risiko für gonado-sexuelle Funktionseinbußen einher, schließen die Autoren. Eine Sekundäranalyse von 22 706 Teilnehmerinnen des Gesundheitsversorgungsprogramms ergab allerdings überraschend ein geringeres Risiko für postmenopausale Beschwerden bei Statin-Anwenderinnen. CW
Quelle:

Ali SK et al.: The association of statin use and gonado-sexual function in women: a retrospective cohort analysis. J Sex Med 2015; 12: 83-92

ICD-Codes: T88.7

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x