- Frauen, die einen invasiven Pränatal-Test erwägen, sollten darüber informiert werden, dass das zusätzliche Risiko einer Fehlgeburt nach einer Amniozentese oder CVS – durchgeführt von entsprechend geschultem Personal, nach aktueller Studienlage wahrscheinlich unter 0,5 % liegt.
- Die Amniozentese sollte nicht vor der 15+0 SSW durchgeführt werden. Um das Risiko technischer Probleme zu verringern, sollte die CVS nach Möglichkeit erst ab der 11+0 SSW durchgeführt werden.
- Das Zusatzrisiko einer Fehlgeburt bei einer Zwillingsschwangerschaft nach einer CVS oder Fruchtwasseruntersuchung, die von geschultem Personal durchgeführt wird, beträgt etwa 1 %.
- Das Risiko einer HIV-Transmission auf das Kind ist sehr niedrig, sofern die Viruslast der Mutter im Zuge der antiretroviralen Therapie im nicht-detektierbaren Bereich liegt.
- Auch das Risiko einer Übertragung von Hepatitis B ist bei einer Viruslast unter 6,99 log10 Kopien/ml niedrig, nimmt bei höherer Viruslast jedoch zu.
- Zu Hepatitis C sind keine Übertragungsfälle bekannt, die zugrundeliegende Studienlage ist aber begrenzt.
Noch ungeklärte Fragen, die die zukünftige Forschung adressieren sollte, umfassen die Rate verfahrensbedingter Schwangerschaftsverluste bei Mehrlingsschwangerschaften abhängig von der Chorionizität sowie das Risiko einer Mutter-Kind-Transmission bei akuten Infektionen (z. B. Hepatitis C). RG