Reduzierte fetale Aktivität kann auf bevorstehende Komplikationen hinweisen. Dass aber auch erhöhte Kindsbewegungen Vorboten einer drohenden Totgeburt sein können, legten einige wenige Berichte aus den letzten Jahren nahe. Nun hat ein Forschungsteam aus Israel den Zusammenhang in einer umfangreichen Kohortenstudie untersucht.
Ob die Wahrnehmung erhöhter Kindsbewegungen (increased fetal movement, IFM) eine prädiktive Bedeutung hat, ist bisher nur schlecht untersucht. Für eine retrospektiv angelegte Kohortenstudie analysierten die israelische Gynäkologin Gal Cohen und ihr Team deshalb das neonatale Outcome von 282 schwangeren Frauen, die wegen einer einmaligen IFM-Episode nach der 23. SSW in der geburtshilflichen Abteilung des Meir Medical Centers in Tel Aviv vorstellig geworden waren. Als Vergleich dienten 44.432 Schwangere, die keine veränderte fetale Aktivität wahrgenommen hatten und zum regulären Schwangerschaftsscreening erschienen waren.
Die Forschenden beobachteten keine signifikanten Unterschiede zwischen der IFM- und der Kontrollgruppe. Der primäre kombinierte Endpunkt schwerer neonataler Komplikationen trat in beiden Gruppen vergleichbar häufig auf (Sepsis, Atemnot oder mechanische Beatmung, zerebrale Schädigungen, Anämie oder Notwendigkeit einer Bluttransfusion oder intrauteriner Fruchttod). Gleiches galt für den sekundären Endpunkt, der sich aus weniger schwerwiegenden Komplikationen zusammensetzte, einschließlich Nabelschnurkomplikationen.
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