Depression in der Schwangerschaft
Weibliche Föten stärker gefährdet
Eine Depression der Mutter in der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Ungeborenen in mehreren Aspekten negativ beeinflussen. Britische Mediziner verschiedener Disziplinen prüften nun, inwieweit sich die prä- oder postpartale mütterliche Depression auf das Depressionsrisiko der Kinder auswirkt – und fanden Geschlechterunterschiede.
Kommentar
Eine Depression geht im Rahmen der Stress- Response mit hohen Glucokortikoid-Spiegeln einher – und Tiermodellen zufolge sind weibliche Föten diesem hormonellen Einfluss gegenüber vulnerabler als männliche. Nun wurde erstmals nachgewiesen, dass ein depressogener Effekt bis ins spätere Lebensalter nachwirken kann. Weibliche Föten sind offenbar empfänglicher für „fötale Programmierung“ (z. B. der Hypothalamus-Hypophysen- Nebennieren-Achse).
Redaktion Gyn-Depesche
Quarini C et al.: Are female children more vulnerable ... J Affect Disord 2016; 189: 329-35