Zervixkarzinom-Prognose

Gyn-Depesche 3/2015

Wirklich HPV-negativ?

Das humane Papillomavirus (HPV) gilt als Hauptursache des Zervixkarzinoms. Bis zu 99% der Zervix-Ca-Patientinnen sind HPV-positiv. Allerdings gibt es auch eine kleine Gruppe HPV-negativer Tumore. Hat diese Unterscheidung prognostische Relevanz?

136 Patientinnen mit Zervixkarzinom wurden einer zweiten, hochsensitiven HPV-Testung mittels dreifacher PCR unterzogen, nachdem initial eine Standard-HPV-Untersuchung (HC2) durchgeführt worden war. 10,2% der Patientinnen waren in der ersten Testung HPV-negativ. Bei der Überprüfung mit den hochsensitiven Assays bestätigte sich die HPV-Negativität nur bei 5,8%. Eine Verifizierung der primär negativen Ergebnisse kam öfter bei Adenokarzinomen vor als bei Plattenepithelkarzinomen (15,6 versus 2,9%; p=0,017). Patientinnen, bei denen tatsächlich kein HPV-Befall nachweisbar war, wiesen ein signifikant schlechteres progressionsfreies Überleben auf als Frauen mit definitivem HPV-Befund (51,9 versus 109,9 Monate; p=0,010). In der multivariaten Analyse gab es für Patientinnen mit Zervixkarzinom zwei prognostisch ungünstige Faktoren: HPV-Negativität und FIGO-Staging. Beides führte zur Zunahme von Progressionsrisiko und Mortalität.
Zervixkarzinome können sich auch ohne HPVInfektion entwickeln. Das ist selten, aber mit einem schlechteren Outcome assoziiert. CB
Quelle:

Rodríguez-Carunchio L et al.: HPV-negative carci - noma of the uterine cervix: a distinct type of cervical cancer with poor prognosis. BJOG 2015; 122: 119- 127

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x