Eine Metaanalyse von 14 Studien mit rund 30 000 Fällen zeigte: Zwischen dem Übergewicht der Mutter und dem Risiko für fetale Herzfehler besteht eine „Dosis-Wirkungs-Beziehung“. Durch krankhafte Adipositas (BMI ≥ 35 oder ≥ 40 kg/m2, je nach Studie) stieg das Risiko um 39%, durch moderate Adipositas um 15%. Extreme Fettleibigkeit steigerte insbesondere das Risiko für eine Fallotsche Tetralogie um 94%, für konotrunkale Fehlbildungen um 49% und für atrioventrikuläre Septumsdefekte um 43%. Untergewicht wirkte sich nicht signifikant auf das Risiko kongenitaler Vitien aus – mit einer Ausnahme: Das Risiko für eine fetale Aortenklappenstenose stieg um 47%.
Zahlreiche Studien belegen, dass Hyperglykämie und präexistenter sowie schwangerschaftsassoziierter Diabetes das Risiko für fetale Herzfehler erhöhen. Allerdings blieb die Assoziation in der Metaanalyse auch dann erhalten, wenn adipöse Frauen mit Diabetes ausgeschlossen wurden. Möglicherweise könnte eine Rolle spielen, so die Autoren, dass stark Übergewichtige einen anderen Nährstoffbedarf haben. Studien ergaben beispielsweise, dass mit steigendem Körpergewicht höhere Dosen Folat notwendig sind, um Fehlbildungen des fetalen Herzens zu vermeiden.
Auch wenn die Pathogenese noch nicht geklärt ist, betonen die Autoren, sollte jede Frau im gebärfähigen Alter wissen, welche Auswirkungen Übergewicht auf die fetale Entwicklung haben kann. CW