Operabler Brustkrebs

Gyn-Depesche 7/2000

Adjuvante Therapie mit Bisphosphonaten - ein Studien-Überblick

Bisphosphonate (BPs) reduzieren die Knochenresorption, indem sie die Osteoklastenfunktion inhibieren. In der Substanzklasse unterscheiden sich die einzelnen Präparate hinsichtlich ihres Nebenwirkungsprofiles, der oralen Absorptionsrate und der Potenz.

Es gibt drei Pioneer-Studien zu Bisphosphonaten, basierend auf der Hypothese, dass eine Hemmung der Osteoklastentätigkeit durch Bisphosphonate bei einer hohen Anzahl von Brustkrebs-Patienten zu einer Senkung der Knochenmetastasenrate führt. Die diagnostische Schwierigkeit besteht in der Differenzierung zwischen Knochenmetastasen und osteopenisch bedingten vertebralen Frakturen. In der offen kontrollierten Studie von Diel et al. zeigte sich unter zweijähriger Clodronat-Therapie eine signifikante Reduktion der ossären und nichtössären Metastasen und eine Verlängerung der krankheitsfreien Zeit sowie der Überlebensrate. In einer zweiten, offen kontrollierten Studie von ähnlichem Design von Saarto et al. zeigte eine dreijährige orale Clodronatgabe bei Lymphknotenpositiven Brustkrebspatienten keinen positiven Effekt, obwohl ein Unterschied in der Knochendichte in beiden Gruppen festgestellt werden konnte. In einer großen, dritten Plazebo-kontrollierten Multizenterstudie (n = 1 079), die erst kürzlich einer Interims-Analyse unterzogen wurde, konnte eine Verminderung des Knochendichteverlustes, ein und zwei Jahre nach der Diagnosestellung, unter zweijähriger Behandlung mit Clodronat beobachtet werden. Die Inzidenz der Knochenmetastasen sank unter Clodronat-Therapie. Keine Auswirkung hatte die Behandlung auf die nichtossären Metastasen oder auf die Überlebensrate (Powles et al.)

Quelle: Paterson, AH: The potential role of bisphosphonates as adjuvant therapy in the prevention of bone metastases, Zeitschrift: CANCER, Ausgabe 88 (2000), Seiten: 3038-3046

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