Zu diesem Ergebnis kommt eine retrospektive Kohortenstudie aus dem australischen Bundesstaat Victoria. Die Risikofaktoren für eine geburtsbedingte Verletzung des Analsphinkters umfassen Nulliparität, höheres Alter, ein hohes kindliches Geburtsgewicht sowie die vaginal- operative Entbindung, erläutern die Forschenden.
Ob eine vorangegangene Sectiogeburt ebenfalls für schwere Verletzungen des Schließmuskels prädisponiert, untersuchten sie an einem Kollektiv von 455.455 Termingeburten der Jahre 2009 bis 2014. Früh- und Totgeburten schlossen sie von der Studie aus. 4.922 Frauen, die nach einem Kaiserschnitt eine erste Vaginalgeburt absolviert hatten, bildeten das Analysekollektiv. Das Kontrollkollektiv umfasste 111.125 Erstgebärenden, die ihr Kind vaginal zur Welt gebracht hatten. Das Ergebnis: Dritt- oder viertgradige Analsphinkterverletzungen erlitten 7,1 % der zuvor per Sectio entbundenen Frauen, aber nur 5,7 % der vaginal Erstgebärenden (p < 0,001). Berücksichtigten die Forschenden bei ihren Berechnungen verschiedene potenzielle Einflussvariablen wie den Geburtsmodus, den BMI, das maternale Alter, das Geburtsgewicht, die Episiotomie sowie die Epiduralanalgesie, ergab sich für die Frauen mit einem vorangegangen Kaiserschnitt ein um 21 % erhöhtes Risiko für eine schwere Sphinkterverletzung.
Per Sectio entbundene Frauen sollten in der Folgeschwangerschaft über diese Problematik aufgeklärt werden, fordern die Forschenden. LO