In einer Universitätsklinik in Cincinnati (Ohio, USA) verglich man die Inzidenz von Wundinfektionen bei 403 stark übergewichtigen Frauen nach einem Kaiserschnitt. Präoperativ wurde ihnen routinemäßig eine intravenöse Cephalosporin-Prophylaxe verabreicht. Nach dem Eingriff erhielten sie über 48 Stunden randomisiert entweder alle acht Stunden je 500 mg Cephalexin und Metronidazol oral oder Plazebotabletten. Bei allen Patientinnen lag der BMI vor der Schwangerschaft über 30 kg/m2.
Nach der Standardbehandlung kam es bei 15,4% der Frauen zu einer Wundinfektion. Mit einer postoperativen Prophylaxe war dies nur bei 6,4% der Fall (relative Risikoreduktion 59%). Schwerwiegende Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen auf die orale Anschlusstherapie traten bei den Frauen nicht auf.
Aus früheren Studien ist zwar bekannt, dass Cephalexin und Metronidazol in die Muttermilch übergehen, doch ergaben die Untersuchungen keine Hinweise auf negative Folgen für das Kind. Die Autoren halten deshalb eine zusätzliche postoperative Prophylaxe mit Cephalexin und Metronidazol nach einer Sectio bei adipösen Patientinnen für ratsam. CW