Präeklampsie und Frühgeburt

Gyn-Depesche 2/2024

Auch eine geringere Kalziumdosis schützt Schwangere effektiv

Aktuelle Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die tägliche Einnahme von 500 mg Kalzium bei Schwangeren eine ähnliche vorbeugende Wirkung gegen Präeklampsie und Frühgeburt haben könnte wie die empfohlene Dosis von 1.500 bis 2.000 mg.
Praxisfazit
Eine einzige Kalziumtablette (500 g) pro Tag reicht aus, um den Kalziumbedarf in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu decken. Dies könnte nicht nur die Akzeptanz bei den Schwangeren erhöhen, sondern auch die Gesundheitssysteme der Länder entlasten.

Um das Risiko von Präeklampsie und Frühgeburt zu senken, empfiehlt die WHO eine Supplementierung von 1.500 bis 2.000 mg Kalzium pro Tag, aufgeteilt in drei Dosen, für Schwangere in Bevölkerungsgruppen mit geringer Kalziumzufuhr über die Nahrung. Diese Empfehlung wurde bisher jedoch kaum umgesetzt, da sie eine dreimal tägliche Einnahme erfordert und nicht mit Eisen/Folsäure kombiniert werden kann. Die Ergebnisse zweier randomisierter Studien zur Kalzium-Supplementierung in Indien und Tansania deuten nun darauf hin, dass auch niedrig dosiertes Kalzium einen schützenden Effekt haben könnte.

In beiden Studien wurden jeweils 11.000 Frauen während der ersten Schwangerschaft auf die einmal tägliche Einnahme von 500 mg Kalzium oder die empfohlene 1.500-mg-Tagesdosis randomisiert. Die beiden primären Studienendpunkte waren Präeklampsie und die Frühgeburtenrate. Die Forschenden berichten, dass in der 500-mg-Gruppe 3,0 %der Schwangeren eine Präeklampsie entwickelten, in der 1.500-mg-Gruppe waren es 3,6 %. Das relative Risiko (RR) von 0,84 mit einem 95%-KI von 0,68 bis 1,03 lag unterhalb der vorgegebenen Nichtunterlegenheitsmarge von 1,54. Auch in Tansania wurde dieses Ziel erreicht, wenngleich hier mit 3,0 %vs. 2,7 % etwas mehr Schwangere unter der niedrigen Dosis eine Präeklampsie entwickelten (RR: 1,10; 95%-KI 0,88–1,36).

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