In einer Analyse aller Studieneinträge der internationalen PubMed-Datenbank bis Juni 2018 zählten Experten insgesamt 176 Artikel aus der Frauenheilkunde, die erst angenommen und dann wieder zurückgezogen wurden, und zwar in einer mittleren Zeitspanne von zwei Jahren. Drei Viertel der Texte wurden in der letzten Dekade storniert. Die meisten Rückrufe registrierte man in den Bereichen gynäkologische Onkologie, allgemeiner Gynäkologie und Geburtshilfe. 18 der 176 Erstautoren brillierten mit zwei oder mehr zurückgezogenen Arbeiten. Die klinische Forschung machte knapp die Hälfte der Retraktionen aus.
Die häufigsten Gründe für einen Rückruf waren Plagiate (22,7 %) und falsche Daten (21,0 %). Weitere waren erfundene Ergebnisse, duplizierte Artikel und Korruption beim Peer Review. Letzteres Problem machte 10,2 % der Fälle aus (die Artikel stammten aus China und dem Iran). Die Verbreitung minderwertiger Informationen in der Wissenschaft hat eine hohe Relevanz. Denn auch zurückgezogene Artikel werden oft weiter zitiert. WE