Die Überlebensraten bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Nicht aber so bei Afroamerikanerinnen. Man suchte nach biologischen Begründungen, stieß aber auf die Qualität der medizinischen Versorgung als Ursache.
Über 11 000 Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom im Stadium IIIC/IV wurden in die retrospektive kalifornische Kohortenstudie eingeschlossen. Die Daten wurden mit multivariater logistischer Regression analysiert. Das Risiko, keine Operation zu erhalten, lag bei Afroamerikanerinnen 104% höher als im Durchschnitt. Debulking-Operationen erhielten Patientinnen mit niedrigem sozioökonomischem Status 29% seltener und in Krankenhäusern mit niedrigen Fallzahlen 12% seltener. Das Risiko, keine Chemotherapie zu erhalten, war bei Schwarzen 55% höher, ebenso wie bei niedrigem Status (+80%). Eine Schwäche ihrer Studie räumten die Autoren ein: Sie konnten anhand der Daten (retrospektiv, Registerstudie) nicht ausschließen, dass Komorbiditäten, eine unterschiedliche Gesamtchemo- Dosis oder eine differierende Komplexität der Operation zu den Unterschieden beigetragen haben. Die gesamte Ausprägung der Differenzen sei dadurch aber nicht zu erklären. CB