Schwangere sitzt auf einem Gymnastikball.

Beckenbodenfunktionsstörungen in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 2/2024

Beckenbodenbeschwerden: Das Trimester macht den Unterschied

Ein internationales Forschungsteam hat untersucht, ob sich Prävalenz und Schweregrad von Beckenbodenbeschwerden in der Schwangerschaft je nach Schwangerschaftstrimester unterscheiden. Wie die Fragebogenstudie zeigte, scheinen die Beschwerden im dritten Trimester deutlich zuzunehmen.
Praxisfazit
Blasen- und Senkungsbeschwerden, die während der gesamten Schwangerschaft gleich häufig auftraten, nahmen im dritten Trimester deutlich zu. Darm- und Sexualbeschwerden blieben auf gleichem Niveau. Ärzt:innen sollten einen proaktiven Ansatz verfolgen und Schwangere frühzeitig auf Beckenbodensymptome aufmerksam machen und zu Beckenbodengymnastik motivieren.

Das Forschungsteam analysierte die Unterschiede in der Prävalenz und dem Schweregrad von Beckenbodenbeschwerden zwischen den Trimestern mit Hilfe eines validen, schwangerschaftsspezifischen Fragebogens. Die retrospektive Kohortenstudie wurde zwischen August 2020 und Januar 2021 an zwei universitätsnahen tertiären medizinischen Zentren durchgeführt.

306 Schwangere füllten anonym den Pelvic Floor Questionnaire for Pregnancy and Postpartum mit seinen vier Bereichen Blase, Darm, Prolaps und Sexualität aus. 36 Frauen (11,7 %) befanden sich im ersten Trimester, 83 (27,1 %) im zweiten Trimester und 187 (61,1 %) im dritten Trimester. Die Gruppen waren in Bezug auf Alter, Schwangerschaftsgewicht und Rauchgewohnheiten ähnlich. Insgesamt 104 Frauen (34 %) hatten eine Blasenfunktionsstörung, 112 (36,3 %) eine Darmfunktionsstörung und 132 (40,4 %) berichteten über sexuelle Inaktivität und/oder sexuelle Dysfunktion. Am wenigsten häufig (33/306; 10,8 %) waren Symptome eines Prolapses.

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