Forschung zu Totgeburten

Gyn-Depesche 6/2023

Betreuung nach Totgeburt: Standardisierte Endpunkte fehlen

Weltweit werden jährlich etwa zwei Mio. Kinder tot geboren. Bislang existieren jedoch keine evidenzbasierten Empfehlungen bezüglich der optimalen vor- und nachgeburtlichen Betreuung der betroffenen Familien. Eine britische Arbeitsgruppe hat nun eine Vielzahl relevanter Endpunkte identifiziert, die bei zukünftigen Forschungsanstrengungen berücksichtigt werden sollten.
Praxisfazit
Für viele Maßnahmen nach der Betreuung von Totgeburten fehlt die Evidenzbasis. Auch fehlt weitestgehend eine Standardisierung. Wichtige Endpunkte wie die maternale Mortalität oder die Laktation werden häufig nicht untersucht. Ferner sind Familien aus ethnischen und sozioökonomischen Minderheiten in der Forschung unterrepräsentiert.

Mittels systematischer Literaturrecherche identifizierten die Forschenden zunächst vierzig randomisierte und 200 nicht randomisierte Studien der vergangenen zwei Jahrzehnte aus 64 Ländern, die sich mit der Betreuungssituation nach einer Totgeburt nach der 20. SSW beschäftigt hatten. Die Zielpersonen umfassten dabei die Eltern, die Geschwister sowie weitere Familienangehörige.

Die untersuchten Interventionen betrafen beispielsweise die geburtshilflichen Abläufe in der Klinik unmittelbar nach der Diagnose, die Betreuung von Mehrlingsschwangerschaften, die weiteren Untersuchungen im Hinblick auf die Ursache der Totgeburt, psychosozial unterstützende Maßnahmen nach dem Ereignis sowie die Betreuung in einer Folgeschwangerschaft. Insgesamt sammelten die Forschenden 391 einzelne Endpunkte, die sie in die folgenden Kategorien zusammenfassen: Geburtsphase, Postpartalzeit und Wochenbett, geburtshilfliche Betreuungssituation, Untersuchungen im Anschluss an die Totgeburt, Totgeburt bei Mehrlingsschwangerschaften, psychische Gesundheit, emotionale Gesundheit, Trauer und Verlustverarbeitung, Sozialfunktion, zwischenmenschliche Beziehungen, Folgeschwangerschaften, später geborene Kinder und Geschwister sowie ökonomische Aspekte.

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