Über Facebook wurde die Allgemeinheit von der Kinderhilfsorganisation „Plan International“ dazu aufgerufen, aus fünf Vorschlägen für ein neues Menstruations- Emoji den besten Entwurf zu küren. Die Mehrheit entschied sich für die piktografische Darstellung einer Unterhose mit zwei Blutstropfen. Dieser Vorschlag soll nun der internationalen Unicode-Kommission vorgelegt werden, die weltweit über die Verfügbarkeit von Emojis in Mobiltelefonen und Computern entscheidet.
Die weibliche Monatsblutung stellt in vielen Kulturkreisen immer noch ein großes Tabu dar, was dazu führt, dass Frauen nicht darüber zu sprechen wagen und während der Menstruation als „unsauber“ gelten oder stigmatisiert und verstoßen werden. Einer UNICEF-Studie zufolge wissen 30% aller Mädchen in Südasien vor ihrer Menarche nichts vom Thema „Periode“. Man fand zudem heraus, dass 64% aller Frauen das Thema nicht oder nicht gerne mit ihrem Partner besprechen.
Aber der „Menstruations- Neglect“ hat auch medizinische Implikationen. Er kann z. B. zu einer mangelhaften Menstruationshygiene führen, oder sogar dazu, dass eine Myomoder Endometriose-Diagnose erst spät gestellt wird. Und nicht nur in „Entwicklungsländern“ führt der verschämte Umgang mit dem Thema bei jungen Mädchen zu zahlreichen versäumten Schultagen.
Vielleicht kann ein Perioden-Emoji die Situation ja tatsächlich verbessern. Immerhin ist das Smartphone zum ubiquitären Kommunikationsinstrument geworden, und Frauen täten sich vielleicht wirklich leichter, ihre Regelblutung via Piktogramm zu thematisieren:
„Hab‘ heute leider keine Zeit !“ CB