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Brustkrebs: Vitamin B5 fördert Tumorwachstum

Forschende haben im Tierversuch festgestellt, dass Brustkrebszellen eine starke Abhängigkeit von Vitamin B5 für ihr Wachstum und Überleben zeigen. Eine geringere Aufnahme von Vitamin B5 kann das Tumorwachstum bei Mäusen mit Brustkrebs verlangsamen. Die Studie des Alternsforschungs-Exzellenzclusters CECAD der Universität zu Köln wurde in Nature Metabolism veröffentlicht.
Praxisfazit
Die Kontrolle des Vitamin-B5-Spiegels könnte als Biomarker dienen und helfen, die genetische Zusammensetzung eines Tumors besser zu verstehen. Das Team arbeitet zudem an Indikator-Molekülen für Vitamin B5 in Zusammenarbeit mit dem King's College London. Diese könnten dazu verwendet werden, Patient:innen zu identifizieren, die wahrscheinlich gut auf Myc-spezifische Behandlungen ansprechen.

Die Forscher:innen untersuchten die Stoffwechsel-Auswirkungen des krebsauslösenden Gens Myc anhand eines vereinfachten Tumor-Modells mit zwei verschiedenen Zelltypen: grün leuchtende Zellen mit viel Myc und rot leuchtende Zellen mit wenig Myc. Durch bildgebende Massenspektrometrie stellten sie fest, dass sich Vitamin B5 in den Bereichen anreicherte, wo viel Myc vorhanden war. Dies konnten sie sowohl bei transplantierten Mäusen als auch bei Biopsien von Patientinnen mit Brustkrebs beobachten.

Wenn viele Myc-Zellen vorliegen, erhöht sich die Menge eines Multivitamin-Transporters, der mehr Vitamin B5 in die Zellen lässt. Indem sie die Produktion dieser Transporter-Moleküle steigerten, gelangte mehr Vitamin B5 selbst in nicht aktive Myc-Zellen und ermöglichte ein schnelleres Wachstum dieser Zellen. Bei Mäusen mit einer Vitamin-B5-reduzierten Diät wuchsen Tumore langsamer als bei denen unter einer Standarddiät. Sowohl aktive als auch nicht aktive Myc-Zellen wuchsen nun gleichermaßen langsam. Ähnliche Ergebnisse wurden auch im menschlichen Brustkrebsgewebe beobachtet.

Das Forschungsteam geht davon aus, dass die Abhängigkeit von Vitamin B5 auf die Schlüsselrolle zurückzuführen ist, die es im Stoffwechsel spielt. Es wird in Coenzym A umgewandelt und kann in verschiedenen Stoffwechselwegen verwendet werden, was zu mehr Energie und zur Produktion von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten führt - alles Voraussetzungen für das Zellwachstum.

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