Um diesen Zusammenhang zu klären, wurden die Daten von acht prospektiven Studien ausgewertet. Von 624 Brustkrebs-Patientinnen und 1669 Kontroll-Patientinnen waren BMI und prädiagnostische Östrogen-Konzentrationen bekannt. Die Auswertung ergab, dass mit steigendem BMI auch das Brustkrebsrisiko wuchs. Der Anstieg des relativen Erkrankungsrisikos wurde substanziell vermindert, wenn die Östrogen-Serumkonzentrationen berücksichtigt wurden. Eine Korrektur hinsichtlich der Konzentration von freiem Östrogen reduzierte das relative Brustkrebsrisiko von 1,19 auf 1,02. Ähnlich senkte auch eine Berücksichtigung anderer Östrogene, deren Konzentration aber nicht bei allen Teilnehmerinnen erfasst worden war, das Risiko. Die Androgen-Konzentrationen beeinflussten das Risiko dagegen kaum.
Gyn-Depesche 8/2003
Das Brustkrebs-Risiko steigt mit dem BMI
Übergewicht ist bei postmenopausalen Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass mit dem Body Mass Index (BMI) auch die Östrogen-Konzentration im Serum steigt.
Quelle: Key, TJ: Body mass index, serum sex hormones, and breast cancer risk in postmenopausal women, Zeitschrift: JOURNAL OF THE NATIONAL CANCER INSTITUTE, Ausgabe 95 (2003), Seiten: 1218-1226