Leitlinien-Update

Gyn-Depesche 5/2017

Depressionen auch nicht-medikamentös therapieren

Ärzte greifen bei der Depressionsbehandlung häufig zu Antidepressiva der zweiten Generation. Gemäß der aktuellen Empfehlung des American College of Physicians (ACP) sind nicht-medikamentöse First-line-Optionen aber ebenfalls zu erwägen.

Basierend auf einer Metaanalyse aller zwischen 1990 und 2015 publizierten randomisiert- kontrollierten Studien zur Behandlung schwerer Depressionen verglich eine Arbeitsgruppe des ACP die Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener nicht-pharmakologischer Behandlungsoptionen mit jener von Antidepressiva der zweiten Generation ( Serotoninund Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer, Bupropion, Mirtazapin und Trazodon). Zu den eingeschlossenen nichtmedikamentösen Alternativen zählten Psychotherapie, Sport und komplementär- oder alternativmedizinische Methoden (CAM) wie Akupunktur, Omega-3-Fettsäuren, S-Adenosyl-L-Methionin und Johanniskraut. Die Evidenz für die meisten Vergleiche war nur von niedriger Qualität. Meist war kein Unterschied in der Effektivität oder den unerwünschten Ereignissen zwischen einer First-line-Behandlung mit pharmakologischen oder nicht-pharmakologischen Mitteln feststellbar. Die Autoren des ACP legen daher nahe, eine kognitive Verhaltenstherapie für die initiale Behandlung von schweren Depressionen in Erwägung zu ziehen. OH

Quelle:

Qaseem A et al.: Nonpharmacologic versus pharmacologic treatment of adult patients with major depressive disorder: a clinical practice guideline from ... Ann Intern Med 2016; 164(5): 350-9

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