Uterusmyome

Gyn-Depesche 2/2023

Doppelt so viele frühe Frühgeburten mit Myomen

Studien belegen, dass Uterusmyome das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Wie stark, konnte eine niederländische Forschungsgruppe mithilfe einer Metaanalyse quantifizieren.

Elf Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien mit über 250.000 Einlingsgeburten gingen in die Metaanalyse ein. In 12.309 Fällen wurden bei der Mutter vor oder während der Schwangerschaft sonografisch Myome diagnostiziert. In dieser Gruppe lag das Risiko für eine Geburt vor der 37. SSW mit 11,6 % vs. 9,0 % signifikant höher als bei den Frauen ohne Myome (Odds Ratio 1,66). Die Assoziation zwischen Myomen und der Frühgeburtlichkeit erwies sich als umso stärker, je früher das Kind zur Welt kam: Für eine Geburt vor der 34. SSW betrug die Odds Ratio 1,88, vor der 32. SSW 2,03 und vor der 28. SSW 2,24. Auf die Inzidenz eines frühen vorzeitigen Blasensprungs (PPROM) hatte das Vorliegen von Myomen keinen Einfluss. Widersprüchlich waren allerdings die Ergebnisse in zwei Studien, die den Typ der Frühgeburt berücksichtigten. Eine USamerikanische Studie mit knapp 20.000 Geburten fand ein doppelt so hohes Risiko für medizinisch indizierte Frühgeburten, aber keinen Unterschied bei spontanen. Eine kleinere italienische Studie berichtete dagegen von einer signifikanten Risikoerhöhung (OR 2,33) bei spontanen Frühgeburten.

Nicht ausreichende Evidenz ergab sich auch hinsichtlich der Frage, inwieweit sich die Zahl und Größe der Myome auf das Frühgeburtsrisiko auswirken. Zudem lässt sich nach Ansicht der Review-Autor:innen nicht abschätzen, wie hoch die Inzidenz nicht diagnostizierter Myome in den Studien war. Dadurch könnte das tatsächliche Risiko unter Umständen noch höher sein.

Quelle: Landman AJEMC et al.: The risk of preterm birth in women with uterine fibroids: A systematic review and meta-analysis.  PLoS ONE 2022, doi: 10.1371/journal.pone.0269478    
ICD-Codes: D25.0
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