In einer Studie aus den USA teilte man 757 schwangere Frauen mit Abtreibungswunsch in drei Gruppen ein: 1. Schwangere mit über dem für den Abort zulässigen Gestationsalter, denen der Eingriff verweigert wurde (No-Abort-Gruppe, in der die Kinder selbst aufgezogen wurden); 2. Frauen, die sich bis zu zwei Wochen vor der Abort-Deadline vorstellten und den Abbruch erhielten (Knapp-Abort-Gruppe); 3. Schwangere, bei denen die Abtreibung im ersten Trimenon durchgeführt wurde (Früh-Abort-Gruppe). Alle Frauen wurden nach dem Aufsuchen der Abort- Klinik zu ihren Lebensplänen und den Gründen für den Abtreibungswunsch befragt.
Am häufigsten nannten die Frauen Pläne für Ausbildung (21%) und Beruf (16%), gefolgt von Änderung der Lebens- oder Wohnsituation (10%), „Kind-bezogene“ Veränderungen (10%), Finanzielles (8%), Beziehung (5%) oder emotionale Gründe (5%). Die No-Abort-Gruppe nannte häufiger Kind-bezogene Ziele und seltener berufsbezogene oder Beziehungspläne.
Von den messbaren positiven Zielen wurden innerhalb eines Jahres 47,3% erreicht. Dabei gab es zwischen den Gruppen keine Unterschiede. Am häufigsten wurden Kind-bezogene und finanzielle Pläne erreicht (89% bzw. 73%). Am seltensten waren Frauen beim Umsetzen der Ausbildungspläne und Beziehungsziele erfolgreich (31 bzw. 18%). Die Chance, einen positiven Plan umzusetzen, war bei Frauen, die rechtzeitig zur Abtreibung kamen oder bei verweigertem Abort ihr Kind nicht selbst aufzogen, signifikant größer als bei Frauen, die ein „ungewolltes“ Kind bekamen und aufzogen. CB