Zweitgravida nach Präeklampsie

Gyn-Depesche 1/2017

Echokardiographie zeigt Rezidivrisiko an

Nach einer Präeklampsie vor Schwangerschaftswoche 35 zeigt die maternale Echokardiographie, ob bei einer Folgeschwangerschaft ein Rezidiv droht. Ein niedriges Schlagund Herzzeitvolumen sowie eine höhere Gefäßelastizität sprechen einer italienischen Fall-Kontroll-Studie zufolge für ein größeres Risiko.

75 normotensive Mütter, die in den ersten 34 Schwangerschaftswochen an einer Präeklampsie erkrankt waren, wurden 12 bis 18 Monate nach der Entbindung ihres ersten Kindes mittels Echokardiographie untersucht. Jeder Patientin wurden zwei Mütter mit gleichem Alter und BMI gegenübergestellt, deren Erstschwangerschaft komplikationslos verlaufen war. Die Patientinnen zeigten zwischen den Schwangerschaften eine asymptomatische kardiale Dysfunktion, die Kontrollgruppenmitglieder nicht. Keine Kontrollgruppenmitglieder und 22 Patientinnen (29%) erkrankten an Präeklampsie. Die Schwere der ersten Erkrankung hatte keinen Einfluss auf das Rezidivrisiko, dafür offenbar die Ausprägung der kardialen Dysfunktion. Das durchschnittliche Schlagvolumen der Patientinnen mit Rezidiv betrug 63 ml, das der Patientinnen ohne Rezidiv 70 ml, das der Kontrollgruppe 73 ml. Beim Herzzeitvolumen erreichten Patientinnen mit Rezidiv Durchschnittswerte von 4,6 versus 5,2 versus 5,3 Litern. Bei Patientinnen mit Rezidiv wurde durchschnittlich eine Gefäßelastizität (TVR) von 1638 versus 1383 versus 1341 dyn x sec-1 x cm-5 ermittelt.
„Die Schwangerschaft ist ein Stressmodell für das kardiovaskuläre System, und der schädliche Effekt der Erstschwangerschaft könnte bei einigen prädisponierten Patientinnen persistieren“, schlussfolgern die Autoren. Die Echokardiographie könnte helfen, besonders gefährdete Patientinnen zu identifizieren. PS
Quelle:

Valensise H et al.: Persistent maternal cardiac dysfunction after preeclampsia identifies patients at risk for recurrent preeclampsia. Hypertension 2016; 67: 748-53

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