Uterusmyome bei Kinderwunsch und Schwangerschaft

Gyn-Depesche 4/2004

Eine prophylaktische Entfernung ist meist nicht gerechtfertigt

Mit einer Häufigkeit von fast 30% sind Uterusmyome bei Frauen im gebärfähigen Alter ein relativ häufiger Befund. Welche Auswirkungen haben die gutartigen Tumoren auf Fertilität und Schwangerschaftsverlauf?

Ob Myome das Eintreten einer Schwangerschaft behindern, lässt sich an Hand der Studiendaten nicht eindeutig beantworten, heißt es in einer Übersicht. Man findet sie bei 1 bis 2,4% aller infertilen Frauen, was der Rate in der Allgemeinbevölkerung entspricht. Einiges weist aber darauf hin, dass die Entfernung von Myomen - insbesondere wenn sie das Cavum uteri betreffen - das Eintreten einer Schwangerschaft begünstigen kann. Empfohlen wird der Eingriff daher bei Ausschluss anderer Ursachen der Infertilität und vor einer IVF. Bei etwa 4% aller Schwangeren lassen sich Myome nachweisen. Das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen ist deutlich erhöht. Eine prophylaktische operative Entfernung bei asymptomatischen Frauen ist nach Meinung des Autors aber nicht gerechtfertigt, da auch der Eingriff selbst negative Folgen für die Reproduktion haben kann. Alternative Methoden wie die laparoskopische Myolyse oder die selektive Uterus-Arterien-Okklusion sind in ihren Auswirkungen auf einen späteren Schwangerschaftsverlauf noch zu wenig untersucht. Ein natürlicher Feind der Myome scheint die Schwangerschaft selbst zu sein, wahrscheinlich aufgrund einer vorübergehenden Uterusischämie während der Geburt. (MW)

Quelle: Vilos, GA: Uterine fibroids: relationship to reproduction, Zeitschrift: MINERVA GINECOLOGICA, Ausgabe 55 (2003), Seiten: 417-423

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