Das Leitlinienprogramm Onkologie hat seine S3-Leitlinie zum Endometriumkarzinom aktualisiert. In der überarbeiteten Fassung wurde unter anderem erstmals eine molekulare Klassifikation eingeführt und die Sentinel-Node-Biopsie aufgenommen und bewertet. Zudem wird die zunehmende Bedeutung der Chemo- und Immuntherapie dargestellt. Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Therapie von Patientinnen mit Endometriumkarzinomen zu verbessern.
Ein neuer Teil der Leitlinie bezieht sich auf die Entdeckung tumorbefallener Lymphknoten. Die Autoren haben die Sentinel Node Biopsie (SNB) aufgenommen. Bei der SNB wird ein Lymphknoten, von dem angenommen wird, dass er bei einer lymphogenen Metastasierung zuerst betroffen wäre, entnommen und untersucht. Ist der Lymphknoten nicht befallen, kann in vielen Fällen durch diesen verhältnismäßig kleinen Eingriff den Patientinnen die Entfernung weiterer Lymphknoten und die damit einhergehenden möglichen Komplikationen erspart werden. In der Leitlinie wird die Methode nun im Vergleich zu anderen Verfahren bewertet und eine Empfehlung für die Durchführung gegeben.
Die Leitlinie enthält laut der Autorengruppe außerdem Anpassungen und Neuerungen für adjuvante Chemotherapien, also Therapien im Anschluss an die Operation oder Bestrahlung. Neu aufgenommen wurden zudem verschiedene immuntherapeutische Ansätze beim Rezidiv des Endometriumkarzinoms.