Teil 2: Therapie

Gyn-Depesche 2/2011

Endometriose – was sich für Betroffene tun lässt

Nach Pathogenese und Diagnostik erörtert die Inhaberin des Lehrstuhls für reproduktive Endokrinologie und Infertilität der Universität von San Francisco die Therapie-optionen. Leitliniengerecht wird Endometriose heute multidisziplinär angegangen, inkl. psychologische Unterstützung für Frauen mit chronischem Beckenschmerz, Infertilität oder beiden Problemen. Hier Details zur Schmerzbehandlung.

Die Langzeitbetreuung von Patientinnen mit chronischem Endometrio­se-assoziiertem Schmerz umfasst wiederholte Zeiten medikamentöser Therapie, chirurgische Interventionen oder beides. In den meisten Fällen kehrt der Schmerz sechs bis zwölf Monate nach Therapieende wieder. Zwischen seinem Beginn und der definitiven (chirurgischen) Diagnose vergehen im Schnitt 10,4 Jahre.

Eine empirische Medikation wird bei Endometriose oft ohne chirurgische Bestätigung gestartet. Gegen Dysmenorrhö gibt man oft NSAR. Eine plazebokontrollierte Studie zeigte aber bei Endometriose keine sig­ni­fikante Schmerzreduktion. Kombinierte Pillen (COC) können eingesetzt werden (zyk­lisch oder länger, wenn zyklisch nicht reicht; bessere Wirkung der Umstellung auf kontinuierliche Gabe über zwei Jahre in schweren Fällen belegt eine Studie). COC werden oft mit NSAR kombiniert und sind die First-line-Therapie, wenn keine Kontraindikationen bestehen; allerdings beträgt die Versagerrate 20 bis 25%.

In nicht verblindeten Studien wurde gezeigt, dass MPA in puncto Schmerz ebenso effektiv ist wie COC und dass nach Chirurgie ein LNG-IUS Schmerz und Dysmenorrhö mindern kann. Laut einem Review von 15 Studien reduzieren GnRH-Agonisten die Schmerzscores für Dysmenorrhö um 60 bis 100% (ähnlich wie COC). Wegen Nebeneffekten inkl. Knochenmasse-Verlust wird Östrogen-Gestagen-Add-back-Therapie empfohlen. Nach der Östrogen-Schwellen-Hypothese sollten Estradiol-Spiegel zwischen 30 und 45 pg/ml die Knochendichte erhalten, ohne die Endometriose zu stimulieren. Es gibt Studien sowie eine Metaanalyse zu erfolgreicher kombinierter Add-back-Therapie. Keine kon­sis­tenten Effekte wurden mit alleinigem Ges­tagen-Zusatz erzielt.

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