Eine unklare Schwangerschaftslokalisation liegt vor, wenn sonographisch keine intra- oder extrauterine Fruchtanlage nachweisbar ist. Wissenschaftler aus Boston haben nun analysiert, inwiefern sich durch eine minimal-invasive Endometriumbiopsie die Lokalisation der Schwangerschaft eingrenzen lässt. Hierzu haben sie retrospektiv 14 500 IVF-Behandlungszyklen der Jahre 2007 bis 2015 ausgewertet.
Bei 46 Patientinnen (42%) kam es innerhalb von 24 Stunden nach der Aspiration zu einem hCG-Abfall ≥15% und/oder es wurden histopathologisch trophoblastäre Strukturen im Endometriumgewebe nachgewiesen. Unter der Annahme einer fehlangelegten intrauterinen Gravidität erfolgten in diesen Fällen wöchentliche hCG-Kontrollen bis zur Negativität. Der Verdacht auf eine ektope Schwangerschaft (inadäquater hCG-Abfall, kein Schwangerschaftsmaterial im Biopsat) wurde bei 64 Frauen (58%) gestellt. Der überwiegende Teil dieser Patientinnen erhielt intramuskulär Methotrexat (50 mg/m2) unter hCG-Verlaufskontrollen. Bei den Patientinnen mit vermuteter intrauteriner Schwangerschaftsanlage wurde signifikant früher hCG-Negativität erreicht als bei den Frauen mit Ektopie-Verdacht (durchschnittlich 13 vs. 26 Tage).
Die Endometrium-Aspiration, so das Fazit der Autoren, ist ein gut verträgliches Verfahren, mit dessen Hilfe nahezu jeder zweiten Patientin mit unklarer Schwangerschaftsanlage eine Methotrexatbehandlung erspart werden kann. LO