Fötale Blasenobstruktion

Gyn-Depesche 6/2001

Erfolgreiche pränatale Behandlung einer Ureterozele

Üblicherweise wird eine Ureterozele erst nach der Geburt behandelt. Die pränatale Behandlung könnte jedoch das gesundheitliche Risiko für den Fötus reduzieren. Ein solcher In-utero-Eingriff wurde nun erfolgreich durchgeführt.

Nach zehn Wochen Schwangerschaft wurden bei einem Fötus Dilatation des rechten Harnleiters und Gewebsdichte der rechten Niere - Hinweise auf Ureterozele - entdeckt. Zwei Wochen später zeigten sich eine fortgeschrittene Blasen-Obstruktion, eine Megazystis von 6,4 cm und eine Reduktion des Fruchtwassers. Für den Fötus bestand das Risko von Nierenversagen und pulmonaler Hypoplasie. Mittels zytoskopisch geführtem Laserstrahl wurde die Ureterozele komplikationslos eröffnet. Postoperativ regenerierte das Fruchtwasser auf eine normale Menge, die Blase verkleinerte sich auf Normalmaß, Harnleiter und Nierenbecken zeigten Erholung. Nach 36 Wochen wurde ein gesundes Kind mit gesunder linker Niere geboren. Die rechte Niere war hingegen nicht funktionsfähig und mußte nephrektomiert werden.

Quelle: Quintero, RA: In -utero treatment of fetal bladder-outlet obstruction by a ureterocele., Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 357 (2001), Seiten: 1947-48

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