Anämie bei Frühgeborenen

Gyn-Depesche 3/2002

Erythropoeitin ersetzt keine Blutkonserven

Sehr kleine Frühgeborene erhalten in den ersten Lebenswochen meist mehrere Blutkonserven. Zwei Fragen sollten mit dieser Studie geklärt werden: Ob die frühe Gabe von Erythropoeitin die Anzahl der erhaltenen Blutkonserven pro Kind verringert (Gruppe 1: 401 bis 1000 g Geburtsgewicht) und ob dadurch weniger Kinder überhaupt eine Blutkonserve benötigen (Gruppe 2: 1001 bis 1250 g Geburtsgewicht).

Insgesamt 290 sehr kleine Frühgeborene wurden für die Studie rekrutiert. Sie erhielten ab dem vierten Lebenstag bis einschließlich der 35. Woche post menstruationem Erythropoeitin bzw. Plazebo. Bei allen Neugeborenen wurde zusätzlich Eisen substituiert. Zur Kontrolle des Therapieeffekts wurde das Blutbild wöchentlich, das Ferritin im Serum monatlich bestimmt. Zwar war die Retikulozytenzahl und der Hämatokrit in der Anwendungsgruppe jeweils signifikant höher, das Ferritin entsprechend geringer. Trotzdem waren die Anzahl der erhaltenen Blutkonserven (Gruppe 1) bzw. der transfundierten Kinder überhaupt (Gruppe 2) in der Anwendungs- bzw. Plazebogruppe gleich.

Quelle: Ohls, RK: Effects of early erythropoietin therapy on the transfusion requirements of preterm infants below 1250 grams birth weight: a multicenter, randomized, controlled trial, Zeitschrift: PEDIATRICS, Ausgabe 108 (2001), Seiten: 934-942

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