Insgesamt behandelten die Autoren sechs Patientinnen mit rezidivierender rektovaginaler Fistel. Vier waren „geburtshilflich“ entstanden, zwei durch Morbus Crohn. Drei Patientinnen hatten bei Studieneinschluss ein Ileostoma.
Bei der Operation wurde zunächst Eigenfett im Bereich des unteren Abdomens subkutan entnommen. Hierzu wurde das Gewebe mit Lidocain, Adrenalin, Natriumbicarbonat und Ringerlösung infiltriert und per manueller Liposuktion gewonnen, im Schnitt 150 ml. Nach der Fistel- Curettage erfolgte die Injektion des autologen Fettgewebes mit einer 14G-Nadel gleichmäßig um den Fistelgang herum. Am Ende wurde der Fistelgang resiziert und die vaginale Fistelöffnung mit resorbierbarer Naht verschlossen. Der gesamte Eingriff erfolgte unter Antibiotika-Prophylaxe.
Bei einer Patientin heilte die Fistel nach der ersten Operation, die fünf anderen benötigten dazu eine zweite Sitzung nach sechs Wochen. Nach „geburtshilflicher“ Fistel gab es innerhalb von 41 Monaten kein Rezidiv. Bei den Crohn- Patientinnen entwickelte sich nach 23 bis 25 Monaten eine neue Fistel.
Die minimalinvasive Eigenfett-Unterspritzung des Fistelganges kann für Patientinnen mit hartnäckigen, rezidivierenden rektovaginalen Fisteln eine Option sein. CB